Der Darscho ist eine Salzlacke im burgenländischen Seewinkel, im Bezirk Neusiedl am See gelegen. Sie befindet sich nördlich von Apetlon am Güterweg Richtung Frauenkirchen und zählt zu den charakteristischen Lacken des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel. Mit einer Ausdehnung von rund einem Kilometer Länge und einer halben Kilometer Breite gehört der Darscho zu den größeren Gewässern dieser Region und ist Teil der UNESCO-Kulturlandschaft Fertő / Neusiedler See.
Der Name „Darscho“ leitet sich aus dem Ungarischen ab und bedeutet „Warmsee“. Die Lacke weist, wie viele Salzgewässer des Seewinkels, einen stark schwankenden Wasserstand auf, der von Niederschlägen und Verdunstung beeinflusst wird. Im Sommer kann das Wasser stark zurückgehen, während es in feuchten Jahren weite Flächen überdeckt. Diese natürlichen Veränderungen prägen das ökologische Gleichgewicht des Seewinkels und machen den Darscho zu einem wertvollen Bestandteil des regionalen Feuchtgebietssystems.
Landschaftlich gehört der Darscho zu den offenen Steppen- und Lackenlandschaften des Seewinkels, die von salzliebenden Pflanzen, Schilfbeständen und Wiesenflächen umgeben sind. Das Gebiet dient zahlreichen Vogelarten als Brut- und Rastplatz, darunter Säbelschnäbler, Reiher und Seeschwalben. In Verbindung mit weiteren Lacken wie der Langen Lacke oder dem Zicksee bildet der Darscho ein zusammenhängendes Lebensraumnetz, das weit über die Grenzen des Burgenlands hinaus Bedeutung hat.
Auch in kultureller Hinsicht ist der Darscho eng mit der Region verbunden. Der Name findet sich in Bezeichnungen lokaler Weine und verweist auf die tiefe Verankerung der Landschaft im Bewusstsein der Bevölkerung. Die Nähe zu Nachbarorten wie Apetlon, Illmitz und Frauenkirchen verdeutlicht die Einbettung in eine traditionsreiche Kulturlandschaft, in der Naturschutz, landwirtschaftliche Nutzung und historische Kontinuität im Gleichgewicht stehen.