Bayrischzell liegt im oberbayerischen Landkreis Miesbach, eingebettet in die Bergwelt des Mangfallgebirges am östlichen Rand des Leitzachtals. Die Gemeinde befindet sich zu Füßen des 1.838 Meter hohen Wendelsteins und zählt zu den südlichsten Orten Oberbayerns. Im Norden grenzt Bayrischzell an Fischbachau, im Westen an Schliersee, während im Süden der Ursprungpass die Grenze zu Tirol markiert. Östlich des Orts führt der Sudelfeldpass über das gleichnamige Hochplateau bis nach Oberaudorf im Inntal. Das Ortsgebiet wird von Tälern, Bergkämmen und Almen geprägt, die eine charakteristische Landschaft der Bayerischen Alpen formen.
Das Sudelfeld gehört zu den größten zusammenhängenden Skigebieten Deutschlands außerhalb der Alpenhauptkette. Es liegt auf einer Höhe zwischen rund 1.100 und 1.560 Metern und bietet durch seine Lage und Schneesicherheit vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Neben den Pisten prägen Wanderwege, Almflächen und Bergstraßen das Areal. Die kurvenreiche Sudelfeldstraße, auch Sudelfeldpass genannt, verbindet Bayrischzell mit dem Inntal und ist ein landschaftlich reizvoller Verkehrsweg über das Gebirgsmassiv.
Die Geschichte Bayrischzells reicht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1076 gründete Haziga von Scheyern-Wittelsbach hier eine klösterliche Zelle, aus der sich das heutige Dorf entwickelte. Der Name „Bayrischzell“ wurde 1832 offiziell eingeführt und leitet sich vom älteren „Margarethenzell“ ab. Über Jahrhunderte prägte die Grenzlage zwischen Bayern und Tirol den Ort, wodurch kulturelle und wirtschaftliche Einflüsse beider Regionen zusammenflossen. Diese historische Entwicklung ist bis heute im Ortsbild erkennbar.
Im Zentrum von Bayrischzell steht die katholische Pfarrkirche St. Margareth, erbaut 1734 unter Einbeziehung eines spätgotischen Turms. Ihr barocker Innenraum mit Werken von Thomas Glasl und einem Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert verdeutlicht die lange religiöse Tradition des Orts. Neben der Kirche prägen Bauernhöfe, Gasthäuser und traditionelle Wohnbauten das Erscheinungsbild. Die Verbindung von Sakralarchitektur, bäuerlicher Struktur und alpiner Landschaft verleiht Bayrischzell sein charakteristisches kulturelles Profil.