Friedhofskapelle "Hl. Blut"

Die Friedhofskapelle „Heilig Blut“ in Elbach, einem Ortsteil der Gemeinde Fischbachau im oberbayerischen Landkreis Miesbach, ist ein herausragendes Beispiel barocker Sakralarchitektur und ein bedeutendes kulturhistorisches Denkmal der Region. Ursprünglich im späten Mittelalter errichtet, wurde die Kapelle in den Jahren 1669/1670 durch die Brüder Georg (II), Martin, Wolfgang und Hanns Zwerger umfassend erneuert und erweitert, nachdem Teile des ursprünglichen Bauwerks eingestürzt waren. Die feierliche Weihe erfolgte 1671.

Die Kapelle präsentiert sich als dreiseitig geschlossener Saalbau mit einem schlanken Westturm. Im Inneren beeindruckt sie durch ein Tonnengewölbe mit Stichkappen, das auf kannelierten Pilastern ruht. Besonders hervorzuheben ist der reiche Stuckdekor aus der Schlierseer Werkstatt, der Girlanden, Vasen, Ranken, Engelsgestalten und eine Christusfigur mit Wundmalen umfasst.

Der Hochaltar von 1633, geschaffen von Stephan Zwinckh aus Miesbach, zeigt zentrale Figuren wie den Blut-Heiland und ein Vesperbild sowie die Heiligen Petrus, Andreas und Augustinus. 1672 wurde eine neue Tabernakelzone eingefügt. Die Seitenaltäre, um 1760 von Anton Niggl gestaltet, zeigen Altarblätter der Heiligen Leonhard, Florian, Antonius von Padua und Sebastian. Über den Portalen befinden sich Stuckreliefs, die den Lanzenstich des Longinus und die Kreuzabnahme darstellen.

Ein besonderes Schmuckstück der Kapelle ist die Orgel, eines der wenigen Instrumente in Bayern aus der Zeit um 1700. Sie stand ursprünglich in der Pfarrkirche St. Andreas und wurde 1787 in die Heilig-Blut-Kapelle versetzt. 2011 wurde sie von der Firma Orgelbau Linder restauriert.

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Land:Deutschland
Bundesland:Bayern
Bezirk:Oberbayern
Landkreis:Miesbach
Ort:Elbach
Objekt:Friedhofskapelle "Hl. Blut"
Position:47° 44' 29.88" N
11! 57' 05.72" O/E
Datum:17.03.2016
Friedhofskapelle Hl. Blut in Elbach
Elbach: Friedhofskapelle "Hl. Blut" (Equirectangulare Ansicht)