
200mm | 1/60s | ƒ/6.3 | ISO 100
Gut dass ich unterwegs immer eine Kamera dabei habe. Sonst würde mir niemand glauben dass
mir gestern eine gefährliche Raubkatze entgegen kam. Nein, kein Löwe! Den Joke hatten wir schon.
Obwohl... ein Löwe, der auf einem Video aussieht wie ein Reh und dann doch nur eine Wildsau
ist... was hab ich da für Textideen im Kopf... Aber ich möchte ja sachlich bleiben.
Auch wenn es mir schwer fällt, das geb ich offen zu. Naja, aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Doch zurück zum Wesentlichen. Da kam also diese Raubkatze angepirscht, ein Panther, die Beute
fest im Blick: mich! Was tun?! Beine in die Hand nehmen und stiften gehen? Nein, das Rennen
verlier ich, bin doch seit gestern nicht mehr im Training. Da grunz ich gleich selber vor
lachen... so schnell ist es vorbei mit der Sachlichkeit. Vielleicht bekomm ich die Kurve
noch wenn ich hier den klugen Spruch "Zeit ist relativ" anhänge. Wenn nicht, war es wenigstens
ein Versuch. Und so einen hab ich dann auch unternommen. Erfürchtig ging ich zu Boden,
blickte durch die Kamera und harrte der Dinge. Kam mir gleich vor wie der "Wildlifephotographer
of the Year".
Immer näher kam die hungrige Bestie! Jetzt bloß nicht verwackeln! Stimmen die Einstellungen?
Egal, wird schon. Irgendwie. Wie immer. Oder auch nicht, denn es hat mich dann schon etwas
irritiert als das wilde Tier formatfüllend vor mir stand und statt mir die scharfen Reißzähne
zu zeigen sich mit der Zunge die Nase putzte. Auslösen vergessen... Egal, auch dass aus dem
Panther ganz schnell ein Stubentiger wurde.
Es ist halt alles eine Frage der Perspektive. Und der Brennweite.