In solchen Momenten hätte ich schon oft gerne die Zeit angehalten. Die Sonne unterbricht ihren Untergang und mit ihr die Menschheit. Es zählen nicht mehr Macht, Ruhm und Geld, sondern nur das, was gerade ist.
Ein Augenblick, eingefroren wie ein Schnappschuss. Ein Schuss, der niemanden töten, weder Leid noch Schmerzen mit sich bringt.
Ein Augenblick, in dem kein Mensch meint über einem anderen zu stehen, ihn nicht dominiert, beherrscht, beleidigt, ausbeutet oder für seinen eigenen Größenwahn missbraucht.
Ein Augenblick, in dem die Armen nicht Arm und die Reichen nicht reich sind. Krankheiten und Hunger keine Rolle spielen, weil sie nicht existieren. Warum wohl nenne ich hier den Mammon zuerst.
Ein Augenblick, in dem "mein Auto, mein Haus, mein Boot" weder Neid noch Bewunderung hervorruft und das Kartonagenbett unter der Brücke keine Bodenkälte durchlässt.
Ein Augenblick, in dem niemand an seinem Leben verzweifelt, die Hoffnung, den Arbeitsplatz oder die Bodenhaftung verliert.
Ein Augenblick, in dem alle gleich sind. Aus dem All betrachten nicht mal so groß wie ein Fliegenschiss.
Ein Augenblick um sich zu besinnen. Wie auch in den nächsten Tagen, an denen Mama, Papa, Oma, Opa, die liebe Schwester und der wasweissichwas Bruder mehr wert sind als nur schmückendes Beiwerk auf einem schnell gemachten Selfie. Genießt die Zeit mit eurer Familie, solange ihr noch eine habt.
Danke für eure Zeit und das Lesen dieser Zeilen. Sie werden nicht auf Weltreise gehen und Wunder bewirken, aber sie verleihen meinen Gedanken eine Stimme und viele Stimmen sind irgenwann nicht mehr zu überhören.
Frohe Weihnachten!