Albertkázmérpuszta

Das 360°-Panorama zeigt die Votivkirche „Hl. Stefan“ in Albertkázmérpuszta, einem kleinen, grenznahen Ort im Nordwesten Ungarns. Die Kirche wurde vermutlich um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert als Teil des ehemaligen Gutsensembles errichtet, das von österreichisch-ungarischen Adelsfamilien geprägt war.

Die Architektur des kleinen Sakralbaus ist von historistischen Stilelementen geprägt, wie sie in der Spätphase des 19. Jahrhunderts im ländlichen Raum häufig anzutreffen waren. Die Fassade besteht aus hellem Putzmauerwerk mit gliedernden Lisenen und einem zentralen Mittelrisalit, der dezent aus der Flucht hervorragt. Ein rundbogiges Eingangsportal mit profiliertem Gewände bildet den Zugang. Darüber befindet sich ein kleines Rundfenster (Okulus), das dem Giebel zusätzlichen Akzent verleiht.

Stilistisch lässt sich der Bau zwischen Neoromanik und Klassizismus verorten – mit einfachen, klar gegliederten Formen und reduzierter Ornamentik. Auf einen Turm wurde verzichtet; stattdessen erhebt sich ein schmaler Dachreiter mit Spitzhelm über dem Eingangsgiebel, wie er bei Gutskapellen jener Zeit nicht unüblich war. Die Gesamterscheinung ist zurückhaltend, aber ausgewogen proportioniert, was der Kirche trotz ihrer geringen Größe eine würdevolle Präsenz verleiht.

Die Widmung an den heiligen Stephan – Ungarns ersten König – schafft eine symbolische Verbindung zur ungarischen Staatsidee und erinnert entfernt an die monumentale Wiener Votivkirche, auch wenn diese architektonisch weit aufwendiger gestaltet ist.

Die Kirche ist heute eines der wenigen erhaltenen historischen Bauwerke vor Ort und stellt ein bedeutendes Zeugnis der lokalen Kultur- und Religionsgeschichte dar.

Ein ergänzendes 360°-Panorama bietet zudem einen faszinierenden Einblick in das schlichte, original erhaltene Kircheninnere und rundet so das Bild dieses besonderen Bauwerks ab.