Halbturn

Das Innenpanorama der Pfarrkirche „Hl. Josef“ in Halbturn offenbart ein beeindruckendes barockes Raumgefüge, das die enge Verbindung zwischen kaiserlichem Patronat und sakraler Repräsentation widerspiegelt. Die Kirche wurde in ihrer heutigen Gestalt im 18. Jahrhundert unter Mitwirkung von Josef Emanuel Fischer von Erlach ausgebaut, dem Sohn des berühmten Johann Bernhard Fischer von Erlach. Sie zählt zu den bedeutenderen Landkirchen des Burgenlands.

Das einschiffige Langhaus mit breitem Querhaus und halbrund geschlossenem Chor ist vollständig barockisiert. Die Stuckaturen, Pilaster und umlaufenden Gesimse gliedern den Raum harmonisch. Helle Wandflächen, vergoldete Details und eine dezente Farbpalette unterstreichen die festliche Wirkung des Innenraums.

Im Zentrum steht der monumentale Hochaltar im neobarocken Stil, flankiert von korinthischen Säulen und bekrönt von einer Darstellung des heiligen Josef, dem Patron der Kirche. Das Altarblatt zeigt eine klassische Josefszene mit dem Jesuskind, umrahmt von Engelsfiguren. In der Predella befindet sich ein kleines Tabernakel mit vergoldeter Reliefverzierung.

Die Seitenaltäre, ebenfalls barock, sind der Gottesmutter Maria und weiteren Heiligen gewidmet. An den Wänden finden sich zahlreiche Votivbilder und Skulpturen, darunter eine Statue des Erzengels Michael und ein barockes Kruzifix. Das Taufbecken im Eingangsbereich besteht aus Marmor und ist mit einem geschnitzten Deckel versehen.

Die Orgelempore über dem Haupteingang trägt eine klassizistische Orgel mit vergoldeten Prospektpfeifen, flankiert von Engelsfiguren. Der Chorraum ist von einer feinen Stuckdecke überfangen, die mit Rosetten und floralen Elementen reich verziert ist. In mehreren Wandnischen befinden sich Gedenktafeln und kleine Altäre, die an Mitglieder des Hauses Habsburg erinnern.

Besondere historische Bedeutung hat die im Altarraum eingelassene Urne von Erzherzog Albrecht von Österreich-Teschen, ein Zeichen der engen Verbindung der Kirche mit dem Haus Habsburg.