Holzhausen

Die Pfarrkirche St. Johann Baptist in Holzhausen am Starnberger See, einem Ortsteil der Gemeinde Münsing im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, ist ein bedeutendes Beispiel spätgotischer Sakralarchitektur und ein kulturhistorisches Juwel der Region.

Die Kirche thront auf einem Moränenhügel etwa 1,2 Kilometer vom Starnberger See entfernt und prägt mit ihrer exponierten Lage das Ortsbild von Holzhausen. Der Kirchberg bietet einen beeindruckenden Ausblick auf den See und die Alpen und gilt als sogenannter Kraftort, der bereits in vorchristlicher Zeit als keltische Kultstätte genutzt wurde. Einer lokalen Legende zufolge sollen Vögel Holzscheite auf die Stelle fallen gelassen und Ochsen den schweren Stein gezogen haben, ohne dass sie jemand antrieb, was als Zeichen für den Bauplatz der Kirche gedeutet wurde.

Die erste Kirche in Holzhausen wurde am 14. März 818 geweiht. Der Chronist Meichelbeck berichtet, dass zur Zeit des Bischofs Hitto (810–834) der Priester Inusso auf seinem Hof in „Holzhusir prope Wirmseo“ (Holzhausen am Würmsee, heute Starnberger See) ein Gotteshaus errichtete, das vom Bischof geweiht wurde. Diese erste Kirche wurde vermutlich von den Ungarn zerstört.

Im Jahr 1314 wurde Holzhausen erstmals als Filiale von Münsing erwähnt, was auf das Bestehen einer Kirche zu dieser Zeit hinweist. 1355 wurde die Kirche in Holzhausen dem Augustinerchorherrenstift Beuerberg inkorporiert. Die heutige Kirche wurde im Jahr 1470 erbaut, wobei möglicherweise Teile der früheren Kirche als Totenkirchl weiterverwendet wurden.

Heute gehört die Pfarrkirche St. Johann Baptist zur Kuratie Holzhausen im Pfarrverband Münsing des Erzbistums München und Freising. Sie ist ein geschütztes Baudenkmal und ein beliebtes Ziel für Besucher, die sich für die Geschichte und Architektur der Region interessieren.